Unser schöner Brauch, einander einen Stiefel mit Nüssen, Süßigkeiten, Mandarinen oder anderen Kleinigkeiten zu füllen und so eine Freude zu bereiten, ist schon hunderte Jahre alt und geht auf eine Legende zurück.
Na, haben Sie auch gestern Abend Ihren Stiefel vor die Tür gestellt? Oder ist es eher Ihre Rolle, dafür zu sorgen, dass der Stiefel nicht leer bleibt? Haben Sie selbst für glänzende Augen und strahlende Gesichter gesorgt?
Heute ist Nikolaus-Tag! Und den Namensgeber Nikolaus, den gab es wirklich. Anfang des vierten Jahrhunderts war er Bischof in Myra, einem kleinen Ort in der heutigen Türkei. Wir wissen nicht sehr viel über ihn. Aber er hat bei seinen Zeitgenossen wohl großen Eindruck hinterlassen: Er hatte den Ruf, ein bescheidener Mann zu sein, hilfsbereit, gerecht und freundlich, der sich entschlossen einsetzte für die, denen es schlecht ging.
Unser schöner Brauch, einander einen Stiefel mit Nüssen, Süßigkeiten, Mandarinen oder anderen Kleinigkeiten zu füllen und so eine Freude zu bereiten, ist schon hunderte Jahre alt und geht auf eine Legende zurück: Ein Mann war so arm, dass er seine drei Töchter nicht versorgen konnte und deshalb keinen Ausweg sah, als sie zu verkaufen. Als Nikolaus davon erfuhr, ging er dreimal nachts heimlich zum Haus der Familie und warf jeweils einen Goldklumpen durch das Fenster hinein. Damit rettete er die Mädchen vor dem schlimmen Schicksal.
So sind im Laufe der Zeit viele Geschichten entstanden. Sie erzählen z.B., wie Nikolaus eine Hungersnot verhinderte, oder wie er durch sein mutiges Eingreifen drei Unschuldige vor der Hinrichtung bewahrte. Immer geht es darum, dass Nikolaus tatkräftig Menschen beistand, die in Not waren.
Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass Anfang der Woche unser Bundespräsident zum Tag des Ehrenamts den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an 20 Menschen verliehen hat, die „nicht abwarten, sondern anpacken, die nicht jammern, sondern handeln, die lieber hinsehen als wegsehen“. Auch heute gibt es – Gott sei Dank! – Menschen, die anderen, die es brauchen können, nicht nur symbolisch das Bittere in ihrem Leben ein bisschen „versüßen“: „Jeder kann eine Sache tun, die das Leben für andere etwas besser macht.“ So sagte es der Bundespräsident. Allen, die auf diese Weise in den Spuren des Heiligen Nikolaus unterwegs sind, gilt heute ein besonderes Dankeschön. Ich wünsche einen schönen Nikolaustag!