Maria von Magdala - Freundin und Schülerin Jesu - erste Zeugin der Auferstehung - erste Christin
Das Johannesevangelium erzählt von Ostern ohne Erdbeben, Engel- oder Lichterscheinungen sondern begleitet Maria von Magdala in diesen ersten Stunden der Trauer und des Verlusts (Johannes 20,1-18, vor allem die Verse 11-18).
Maria von Magdala war eine Frau aus dem engen Kreis der Freundinnen und Freunde Jesu, die mit ihm unterwegs waren. Sie war wahrscheinlich zusammen mit Simon Petrus die Person, die Jesus am Nächsten waren. Sie hat den Namen „Magdalena“ oder „von Magdala“, weil sie aus Magdala kam und wahrscheinlich nicht aus armen Verhältnissen und einem eher städtischen Umfeld, denn Magdala war eine Hafenstadt am See Genezareth.
Maria von Magdala bleibt in der Nähe Jesu, sie hat ihn nie verraten (Sie erinnern sich an die Geschichte von Simon Petrus und den krähenden Hahn?). Sie stand mit den anderen Frauen beim Kreuz, den Schmerz und das Leid mit-aushaltend.
Maria von Magdala hatte mit Sicherheit eine ganz besondere Beziehung und Nähe zu Jesus. Und die Liebe, die sie verband war wie die Liebe, die Jesus mit Simon Petrus oder mit dem anderen Lieblingsjünger – Johannes – verband.
Das Johannesevangelium erzählt, dass Sie noch in der Nacht sich auf den Weg zum Grab macht – noch lange bevor es Tag wird. Und sie findet das Grab leer. Sie bleibt an dem Ort und weint, lässt ihrer Trauer und dem Schmerz Raum. Und dann folgt eine Begegnung und ein Dialog mit dem Auferstandenen, bei dem Maria die Stimme des Lebendigen erkennt. Das nimmt Bezug auf andere Stellen innerhalb des Johannesevangeliums – die Schafe erkennen die Stimme des Guten Hirten und im Gespräch mit Pilatus sagt Jesus, dass seine Stimme hört, wer aus der Wahrheit ist.
Maria erkennt also die Stimme des Lebendigen, sie „versteht und begreift“ die Auferstehung und bekommt den Auftrag, es den anderen zu sagen. Die Erfahrung der Auferstehung geschieht in ihrem Herzen – in der Berührung mit Jesus, den sie erkennt. Dass sie ihn nicht berühren soll, wie es im Evangelium heißt, das schmälert die Berührung im Innersten ja nicht.
Maria ist die erste Osterzeugin. Ihre Erfahrung ist berührend, befreiend und kraftvoll.
Sollten Sie an Ostern Gottesdienste besuchen, dann wünsche ich Ihnen, dass sie von Maria von Magdala hören, von dieser Frau, ohne die Ostern verborgen geblieben wäre. Ich wünsch Ihnen und allen, dass wir dann so jesuanisch Kirche erleben und sein können, wie es mit Maria von Magdala und ihrer /unserer Erfahrung möglich ist – hoffnungsfroh und gigantisch österlich.
Ich wünsch Ihnen diese Ostererfahrung! Gesegnete Ostern!
Studium der Religionspädagogik und Pädagogik in Freiburg und Reutlingen.
Einfach leben – egal wo die Betonung liegt – das ist Wunsch und Ziel, damit wir weltweit und hier, in Zukunft und jetzt ein Gutes Miteinander finden in Gesellschaft und auch in unserer Kirche. Lebenszeit ist Arbeit, Familie, im Garten werkeln, im Wald dem Wind und den Vögeln lauschen, wandern, Musik machen und lesen.