Getauft – eingehüllt in Gottes Liebe
Januar 6, 2023

Getauft – eingehüllt in Gottes Liebe

In jener Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen...

…und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und siehe, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. (Mt 3, 13-17)

Jeder Familie hat ihre eigenen Bräuche und Traditionen: In meinen Kindheitstagen war Schokolade in unserer Großfamilie die wichtigste Währung; vor allem mein Opa liebte es, seine Enkel-Schar damit zu überschütten. Dabei begab es sich, dass eine etwas jüngere Cousine sich angewöhnt hatte, auf jede Umarmung, Schokolade oder andere Wohltat nicht mehr mit einem artigen „Danke!“ zu antworten, sondern sie beliebte in solchen Situationen auf ihre Zehenspitzen zu steigen und laut zu rufen „Jetzt juble ich und singe!“

Die Bibelstelle von der Taufe Jesu im Jordan erinnert mich ganz tief an diese Zeiten. Gerade die dort beschriebene innige Beziehung von Gott-Vater zu seinem Sohn kann ein wichtiger Schlüssel für unsere eigene Gottesbeziehung werden. Die ganze Welt soll es wissen, „Dieser ist mein geliebter Sohn!“ Denn durch heilige Zeichen ist genau das auch bei unserer Taufe über Jede/n von uns ausgerufen worden. Gott will, dass all seine Kinder wissen, „Du bist mein/e geliebte/r Sohn/Tochter!“. Die Sprache der Riten erklärt uns folgendes:

  • Durch Lebendiges Wasser ist alles abgewaschen, was uns von unserem Herrgott trennen könnte.
  • In der Salbung mit heiligem Chrisam sind wir zu einer unverlierbaren priesterlichen, prophetischen – ja königlichen Würde erhoben.
  • Mit dem Taufkleid haben wir, wie es Paulus sagt, Jesus Christus selbst angezogen und sind eins in IHM.
  • Und mittels der Taufkerze wurde uns ein Glaubens-Licht übergeben, das alle Dunkelheiten unseres Lebens durchstrahlt.
  • Wohl allen, die darin ihr Lebenslied wiedererkennen!

Übrigens: Vor einigen Monaten durfte ich einen meiner Neffen taufen. Als sich danach meine Cousine dafür bedanken wollte, lächelte sie mich nur breit an, umarmte mich und flüsterte mir dann ins Ohr „Jetzt juble ich und singe!“

Bild: Katharina Wagner
In: Pfarrbrieservice.de

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Franz-Josef Konarkowski

Leitender Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Crailsheim, Stellvertretender Dekan

 

Franz-Josef.Konarkowski@drs.de