Die Welt trotz schlechten Wetters ein Stück schöner gemacht.
Bei der bundesweiten 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und seiner Verbände wurden von Kindern und Jugendlichen auch sechs Projekte für die Weckelweiler Gemeinschaften realisiert. Und es wurde mit Haltung dem Wetter getrotzt.
Los ging die Aktion für die vier Hohenloher Jugendgruppierungen – die DPSG Pfadfinder:innen aus Schrozberg und Künzelsau, die VCP Pfadfinder aus Gerabronn sowie die Waldjugend aus Kirchberg/Jagst und ihre Betreuer:innen – am Donnerstag, 18. April pünktlich um 17.07 Uhr vor dem Gerabronner Rathaus. Bürgermeister Christian Mauch hatte die lokale Schirmherrschaft übernommen. Erst in Gerabronn erfuhren die Gruppen, wo sie die kommenden 72 Stunden arbeiten würden.
Einsatzort für die rund 90 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 21 Jahren und ihre Betreuer:innen war die Gerabronner Brettachöhe, einem Standort der Weckelweiler Gemeinschaften mit 3 Wohnhäusern für Menschen mit Behinderung, einer Kerzenwerkstatt sowie einem großen Förder- und Betreuungsbereich. In naher Zukunft wird an diesem beschaulichen Ort auch ein naturpädagogisches Projekt starten, das Kindern und Jugendlichen die Natur im Wald und auf Streuobstwiesen näherbringt und dabei auch die Barrierefreiheit berücksichtigt.
Für dieses Projekt bauten die Freiwilligen zusammen mit Werkstattbeschäftigten und Mitarbeiter:innen der Weckelweiler Gemeinschaften nun innerhalb der vorgegebenen 72 Stunden an sechs Stationen. So wurden im Wald eine große Totholzhecke verlängert, eine überdimensionale Kugelbahn und ein meditatives Labyrinth errichtet sowie ein denkmalgeschütztes keltisches Hügelgrab wiederhergerichtet. Im Eingangsbereich zur Brettachhöhe wurde ein großes Klangspiel erneuert und am Hauptweg ein großer Holzsitzpilz und drei fantasievolle Sitzbänke her- und aufgestellt. Auch die Jüngsten arbeiteten dabei zum Teil mit schwerem Werkzeug.
Das klingt an sich schon großartig. Faszinierend wird das Ganze aber, weil das Wetter so gar nicht mitspielen wollte und trotzdem von Anfang bis Ende gute Stimmung herrschte. „Hattet ihr nicht mal daran gedacht, das Ganze abzusagen?“, fragte eine Mitarbeiterin der Weckelweiler Gemeinschaften. „Nö, dazu müsste das Wetter gar nicht passen“, schallte es auch dem Küchenzelt zurück. „Wir würden zum Beispiel nicht bei Sturm im Wald arbeiten“, so die Erläuterung für die verdutzte Fragerin. Bei anhaltender Nässe, Graupelschauern und Temperaturen um die 0 Grad übernachteten also auch die kleinsten Pfandfinderinnen und Pfadfinder wie selbstverständlich draußen. Gekocht wurde in einem großen Küchenzelt, gegessen in einem großen Feldzelt. Nur gute Kleidung und eine riesige Spende von Holzhackschnitzel, die in und um die Zelte verteilt wurde, verhinderten das Schlimmste.
Beeindruckt von der Schaffensfreude und von der Disziplin der jungen Menschen zeigten sich auch die beiden Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Grüne) und Kevin Leiser (SPD), die am Samstagmorgen für ein paar Stunden mitarbeiteten. Auch Weihbischof Thomas Maria Renz vom Bistum Rottenburg-Stuttgart ließ sich am Samstagnachmittag in Gummistiefeln von Ort zu Ort führen.
Nach dem offiziellen Ende der erfolgreichen Aktion am Sonntag um 17.07 Uhr bedankten sich die beiden Vorstände der Weckelweiler Gemeinschaften in stark verschmutzter Arbeitskleidung bei allen Helfer:innen für die tolle gemeinsame Arbeit und bei allen Unterstützer:innen sowie Spender:innen, die das Projekt erst möglich gemacht hatten.
Auch beide Vorstände, Petra Bittinger und Prof. Dr. Steffen Koolmann, hatten selbstverständlich mit angepackt. Nur Claudia Arndt hatte nicht viel zu tun. Zum Glück – denn sie betreute ehrenamtlich die Erste-Hilfe-Station.
Ein Beitrag von
Ein Beitrag von Sebastian Karg, Referent des Vorstandes der Weckelweiler Gemeinschaften
Fotos: Michaela Butz, Weckelweiler Gemeinschaften