Auf ewig dankbar
Oktober 1, 2020

Auf ewig dankbar

Das ist so ein Sprichwort in Deutschland, das sagen wir zu einem Menschen, durch den wir viel Gutes erfahren haben! Wer „auf ewig dankbar“ sagt, der meint nicht „einmal“, sondern rechnet mit der Ewigkeit. Dankbarkeit und innere Freude sind Geschenke Gottes und machen uns liebenswert und gnädig.

„Dafür bin dir auf ewig dankbar!“ Das ist so ein Sprichwort in Deutschland, das sagen wir zu einem Menschen, durch den wir viel Gutes erfahren haben! „Ich bin ihm /ihr auf ewig dankbar“. So sagen die Angehörigen von Verstorbenen beim Trauergespräch. Dankbarkeit ist also keine einmalige Reaktion auf eine Hilfe, die wir erfahren. Wer „auf ewig dankbar“ sagt, der meint nicht „einmal“, sondern rechnet mit der Ewigkeit.

Unser Leben darf ein Zeichen der Dankbarkeit an den Schöpfer sein. Es ist Erntezeit. Wenn wir das goldene Weizenfeld sehen, sehen wir das Erbarmen Gottes und seine Freude an der Schöpfung. Gott möge uns seinen Segen schenken und seine Liebe zu den Menschen.

Das Wort „Danken“ hat auch zu tun mit dem Wort „Denken“. Wir denken an den Schöpfer dieser wunderbaren Schöpfung. Wir denken an seine geniale Ordnung des Universums. Wir denken an die Menschen, die die Göttlichkeit in Ihrem Leben teilen. Und grüßt man in unserer Gegend „Grüß Gott!“ so bedeutet es „Ich grüße die Göttlichkeit in dir“! Es gibt einen großen Grund zur inneren Freude, wenn wir miteinander so umgehen.

Es gibt eine Legende über die „Triveni Sangam“ in der indischen Mythologie. Triveni Sangam ist der Ort, an dem sich die drei Flüsse Ganges, Yamuna und Saraswethi in Allahabad, Indien, vereinen. Der Fluss Ganges fließt mit seiner Herrlichkeit vom Himalaya herunter, die Yamuna mit ihrer urwaldlichen grünen Farbe trifft mit ihm zusammen in Allahabad. Der mystische Fluß Saraswethi fließt vermutlich unterirdisch vom Himalaya herunter und verkörpert so die innere Freude. Er strömt sozusagen von innen heraus und vereint sich mit Ganges und Yamuna. Dies wird genannt die „Vereinigung von drei Strömen“. Zusammen sind die Flüsse breiter und der Wasserfluß unendlich. Also ewig. In ihrer Umgebung ist das Land fruchtbarer und die Landwirtschaft reichhaltig.

Dieser Ort ist ein heiliger Ort für die Hindus in Indien und ein Bad im Fluss kann alle Sünden vergeben. Aber es geht nicht nur um Umkehr und Rückbesinnung, sondern auch um eine große Dankbarkeit an den Schöpfer. Geben und nehmen, teilen und schenken sind Tugenden der Menschheit, die wir von der Natur lernen und nachvollziehen.

Dankbarkeit und innere Freude sind Geschenke Gottes und machen uns liebenswert und gnädig. „Dankbare Menschen sind wie fruchtbare Felder, sie geben das Empfangene zehnfach zurück“ sagt August von Kotzebue. Der Erntedankaltar den wir jedes Jahr am Altar bauen ist ein Zeichen der Dankbarkeit der Gemeinde. Jede Erntezeit zeigt uns die ewige Liebe des Schöpfers.

 

Foto: privat

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Thomas Puthiyaparambil

Pfarrvikar in Crailsheim und Krankenhausseelsorger am Klinikum Crailsheim

 

Thomas.Puthiyaparambil@drs.de