Mit der Freude als Grundstimmung ist der November sicherlich bei den Wenigsten verbunden. Das bunte Herbstlaub geht seinem Verfall entgegen, der Nebel hängt oft bis Mittag tief im Tal, die Temperaturen sinken.
Die Stimmung lässt sich davon nur allzu leicht anstecken und bedrücken. Zudem wird am Tag nach Allerheiligen der Gedenktag Allerseelen begangen. Beide Tage sind mit Friedhofsbesuch und Totengedenken verbunden und heben somit auch nicht von selbst die Laune.
Mit dem Blick auf die Vergänglichkeit der irdischen Wirklichkeit kann aber zugleich deutlich werden, was bleibend gegeben ist. Das ist auch im Allerseelentag angelegt, der mit seiner Nähe zu Allerheiligen einen Verweis auf die Vollendung bei Gott bereithält. Denn die Heiligen sind ja nicht die Sieger in einem Wettlauf um die höchste Moral, sondern sie sind die von und bei Gott Vollendeten. Und diese Vollendung erbitten wir im Totengedenken auch für verstorbene Verwandte und andere Menschen, die uns wichtig waren. Als tragender Grund alles Wirklichen ist Gott auch der Zielpunkt alles Werdenden.
Wenn wir nun nach christlichem Glauben auf einen guten Gott gesetzt haben, der uns Menschen nicht erschaffen hat, um uns fortan einem unerbittlichen Schicksal zu überlassen, sondern uns in Liebe zugeneigt ist, und unser gelingendes Leben sehen will, dann dürfen wir frohgemut auf die Freude setzen. Die christliche Existenz ist ohne die Freude eigentlich nicht denkbar. Das muss sich nicht in einem Dauergrinsen im Gesicht niederschlagen, wohl aber in dem unser Leben tatsächlich prägenden Bewusstsein, dass wir Grund zur Dankbarkeit haben. Die tragende Freude finden wir nicht im Nervenkick eines aufregenden Erlebnisses, nicht in chemischen Substanzen, nicht in der Gaumen- oder Sinneslust. Sosehr all diese mitunter einen Beitrag zum Wohlbefinden liefern können. Die tragende Freude finden wir, wenn wir in einem starken Glauben unsere Hoffnung auf den setzen, der uns ermöglicht, in einer gesunden Liebe durchs Leben zu gehen, zu uns selbst, zu unseren Nächsten und zuallererst zu Gott. Dann können wir von dem alttestamentlichen Propheten Nehemia ausgehend sagen: Die Freude an Gott ist unsere Stärke (vgl. Neh 8,10).
Studium der Katholischen Theologie und der Philosophie in Jerusalem, München und Tübingen. An meiner Tätigkeit gefällt mir, dass ich Ideen in die Tat umsetzen kann, dass ich interessante Menschen zu Vorträgen einladen darf, dass ich Gespräche moderieren und mit Teilnehmern ins Gespräch kommen kann, dass ich auch selbst Impulse setzen darf und Vieles mehr!
Ich bin verheiratet mit einer Religionslehrerin. Wir haben zwei Kinder und leben in Crailsheim.