Mit Gott in den Segeln
September 5, 2020

Mit Gott in den Segeln

„Sail & Pray“ – meint eine geistliche Segelfreizeit und „Leinen los“ - mit den Jugendlichen in der Firmvorbereitung wagen wir uns ins Ungewisse des Lebensmeeres. Gott ist da, wenn wir voller Hoffnungen in See stechen. Er kennt aber auch die Stürme und Flauten, die uns begegnen.

 

Eine Gruppe junger Erwachsener unserer Diözese verbringt diesen Sommer geistliche Tage auf hoher See. Gemeinsam segelt das Team eine Woche lang durch das niederländische Wattenmeer. Das Motto „Sail & Pray“ – meint eine geistliche Segelfreizeit, bei der es um Gemeinschaft und Glaubenserfahrung geht. Als Team setzt die Gruppe miteinander die Segel und beschäftigt sich in Gebet und Gespräch mit Glaubensthemen. Auch für mich gibt es kaum einen besseren Ort um Gott zu erleben als am oder auf dem Wasser. Die Weiten des Horizonts und die Unbändigkeit des Wassers machen mir bewusst, dass nicht der Mensch das Maß aller Dinge ist. Wenn ich den Wind in den Haaren und das Rauschen des Meeres in den Ohren wahrnehme, fühle ich mich nahe bei Gott. Die jungen Menschen, die sich zum Segeln und Beten aufgemacht haben, finden ähnliche Worte auf ihrer Reise.

Die diesjährige Firmvorbereitung möchte vergleichbare Erfahrungen möglich machen. Mit dem Leitwort „Leinen los“ wagen wir uns mit den Jugendlichen ins Ungewisse des Lebensmeeres. Der Heilige Geist möchte der Rückenwind in den Segeln junger Menschen sein. Gott ist mit uns im Boot des Lebens. Er ist da, wenn wir voller Hoffnungen in See stechen. Er kennt aber auch die Stürme und Flauten, die uns begegnen.

Segler wissen, dass sie auf hoher See nicht alles vorausplanen können. Manchmal dreht der Wind kurzfristig. Es ist notwendig, sich auf die Gegebenheiten des Wetters und des Meeres einzulassen. Nicht wir sind Herr über die Dinge, sondern wir müssen oft auf das reagieren, was auf uns zukommt. Diese Erfahrung teilen wir bei der diesjährigen Firmvorbereitung. Als der „Corona-Sturm“ aufzog, waren wir gezwungen, die Segeln zu streichen und uns einen neuen Fahrplan zu überlegen. Gerne wären wir mit den Jugendlichen die Tour gesegelt, die wir uns im Vorfeld überlegt hatten. Eigentlich lagen tolle Projekte auf unserer Route. Manches konnten wir kreativ lösen, vieles mussten wir leider über Bord werfen. Das Virus hat nicht nur uns den Wind aus den Segeln genommen. Bei der Aktion „Sail & Pray“ war klar: wenn die Segel stillstehen, wird gebetet. Für uns Christen muss es ähnlich sein. Es ist an der Zeit um Rückenwind zu beten. Es ist Zeit, dass wir wie auf einem Segelboot alle miteinander anpacken. Da muss ich mich an die Regeln auf See halten, auch wenn es mich persönlich manchmal einschränkt. Wenn ich aus Unzufriedenheit von Bord gehe, ist niemandem geholfen. Ein großes Segel kann nur mit einem starken Team gesetzt werden.

 

Foto von Jahoo Clouseau von Pexels
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Vanessa Markwart

Pastoralreferentin in Schwäbisch Hall

 

Vanessa.Markwart@drs.de