Jeder hat sein Päckchen zu tragen
Juni 17, 2023

Jeder hat sein Päckchen zu tragen

Im Tagesevangelium vom Sonntag ist die Rede davon, dass sich jede Last leichter tragen lässt, wenn das "Tragegeschirr" gut passt.

Vor einigen Tagen war ich mit einigen Jugendlichen unterwegs auf der Sternwallfahrt zum Jugendtag nach Untermarchtal. Knapp 100 km sind wir zu Fuß in vier Tagen gelaufen. Und natürlich immer den Tagesrucksack mit Getränken, Erste Hilfe Set, Impulsmaterial, Müsliriegeln, Regenkleidung und was man halt sonst so braucht auf dem Rücken. Da kommt schon einiges an Gewicht und Material zusammen. Um so wichtiger ist es, dass Trageriemen so wie Bauch- und Brustgurt gut eingestellt sind. Je besser der Rucksack passt, um so leichter lässt er sich tragen. Auch regelmäßige Ruhe- und Trinkpausen erleichtern es ungemein am Ende des Tages glücklich aber geschafft das Ziel zu erreichen.

Auch im Tagesevangelium vom Sonntag (Mt11,25-30) ist die Rede davon, dass sich jede Last leichter tragen lässt, wenn das „Tragegeschirr“ gut passt. Doch was bedeutet das für unseren Alltag abseits vom Wandern?

Ich selbst stelle mir auch immer wieder die Frage, was ich mir selbst in meinem Alltag alles aufbürde. Was wird mir von anderen aufgebürdet und muss ich diese Last von anderen überhaupt mittragen oder sogar übernehmen? Welche Methoden habe ich entwickelt die mir persönlich den Umgang mit solchen Belastungen zu erleichtern?

Immer, wenn mich solche Fragen beschäftigen und ich deshalb innerlich aufgewühlt bin suche ich mir eine schöne und ruhige Wanderstrecke in der Natur. Während ich mich stetig langsam fortbewege und dabei Gottes Schöpfung in Form von Pflanzen und Tieren um mich herum auf mich wirken lasse, spüre ich die Kraft und die Schönheit die in all dem steckt. Dann merke ich, wie ich innerlich zur Ruhe zu komme und alles was mich beschäftigt, fühlt sich gleich viel leichter an. Gleichzeitig spüre ich, wie frische Kraft in meinen Körper zurückkehrt und ich mich bereit fühle weiterzumachen. Ich kann dann den Inhalt meines Päckchens neu ordnen, vielleicht auch das Eine oder Andere aussortieren, den Tragegurt wieder richtig einstellen und ich fühle mich bereit, mein Päckchen wieder aufzunehmen und weiterzutragen.

Ich hoffe, dass auch Sie für sich eigene Methoden gefunden haben, die Sie in solchen Situationen für sich nutzen können und die für Sie ein gut passendes „Tragegeschirr“ sind, damit alles leichter wird. Und falls nicht, können Sie gerne meine Methode ausprobieren. Zum Beispiel bei einem schönen ausgedehnten Sonntagsspaziergang.

Ich wünsche Ihnen einen schönen und geruhsamen Sonntag.

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Thorsten Wassermann

Dekanatsjugendreferent

Ich bin 50 Jahre alt und als Dekanatsjugendreferent seit 2011 im Katholischen Dekanat Schwäbisch Hall tätig.
Nach dem Abitur am technischen Gymnasium in Crailsheim und dem Abschluss als Sozialpädagoge in Heidenheim war ich mehrere Jahre in einer privaten Jugendhilfeeinrichtung für verhaltensauffällige Jugendliche tätig.

twassermann@bdkj-bja.drs.de