Sommer ist Urlaubszeit. Vielleicht waren oder werden auch Sie unterwegs sein...
Aber auch, wenn Sie den Sommer zu Hause verbringen, haben Sie vielleicht das ein oder andere Mal abends draußen gesessen, die Nachtluft genossen und zu den Sternen hoch geschaut… Es gibt wenige Dinge, die so beeindruckend und wunderschön sind, wie der Sternenhimmel! Dass das Licht von längst verglühten Himmelskörpern erst jetzt hier ankommt, dass da Planeten gemeinsam mit der Erde um die Sonne kreisen, dass es außer der Milchstraße noch andere Galaxien gibt – auch ohne viel Ahnung von Astronomie zu haben, lässt mich das die unendliche Weite des Weltalls spüren!
Vielleicht haben Sie das auch schonmal erlebt. Es ist eine majestätische, eine religiöse Erfahrung. Denn der Blick in den Himmel hilft nicht nur dabei, im Urlaub den Alltag zu vergessen – er verschiebt auch die Wahrnehmung: So groß und wichtig mir die täglichen Aufgaben auch vorkommen mögen, sie sind nicht alles im Leben: Da ist mehr – und da gibt es Größeres als mich! Es ist ein Gefühl von Demut, von Kleinheit, von Endlichkeit – im positiven Sinn. Denn ich fühle mich nicht verloren und den Mächten der Natur ausgeliefert, sondern „eingefügt“ in Gottes Kunstwerk der Natur.
Auch die Bibel sucht nach Worten für diese Erfahrung. Manche Sätze sind schon über 3000 Jahre alt – und treffen doch genau den Kern der Sache: „Seh ich deine Himmel, die Werke deiner Finger, Mond und Sterne: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,4+5).
Es sind wunderbar einfache, aber tiefe Worte, die uns angesichts des Sternenhimmels an etwas erinnern, was im Alltag leicht verloren geht: Die Erde dreht sich nicht um uns, sondern wir sind Teil eines unfassbaren Kunstwerks! Wir sind Geschöpfe Gottes und dürfen auf seiner wunderbaren Erde gemeinsam leben! Und mehr: Im Bibelvers heißt es: Gott denkt an uns. Unser Schicksal liegt nicht in den Konstellationen der Sterne, sondern in den Händen Gottes!
Sommer ist Urlaubszeit. Wir brauchen den Urlaub – nicht nur um uns zu erholen. Wir brauchen die Möglichkeit, den Alltag hinter uns zu lassen, etwas anderes als das Gewohnte zu tun, das Leben neu zu spüren, wieder „anzukommen“ bei dem, was uns als Mensch ausmacht. Vielleicht hilft Ihnen der Blick in den Himmel dabei – egal ob vom Urlaubsparadies oder von zu Hause aus. Und vielleicht ist das auch eine gute Perspektive für den Alltag nach dem Urlaub – wenn wir den Blick wieder auf die Schritte vor unseren Füßen lenken müssen…
Studium der Religionspädagogik in Eichstätt.
Daniela Grobosch lebt und arbeitet im Oberen Bühlertal. Dort setzt sie ihre Schwerpunkte bei der Erstkommunion und den Ministranten. Außerdem unterrichtet sie Katholische Religion an der Grundschule Bühlertann. Als Mutter von 2 kleinen Kindern bewegt sie dabei vor allem die Frage, wie der Glaube an Gott das Leben von Kindern und Familien prägen und bereichern kann.