Das Evangelium vom guten Hirten will Zuspruch und Verheißung sein.
Eines der ersten Bilder, die Christen an die Wände der Katakomben gemalt haben, ist das Bild des guten Hirten. An diesem Sonntag hören wir aus dem Johannesevangelium (Joh 10,11-18) die Aussage Jesu: Ich bin der gute Hirt.
Der Herr kennt die Seinen, er steht zu ihnen in allen Gefahren. Er hat sogar sein Leben für sie eingesetzt.
Als mündige Christen tun wir uns heute schwer mit diesem Bild vom Hirten und den Schafen. Das Bild, das Jesus im Evangelium verwendet, stammt aus der Welt der Nomaden. Mensch und Tier bilden eine vertraute Lebensgemeinschaft. Sie sind aufeinander angewiesen. Der Hirt umsorgt seine Schafe, er behütet sie.
Das Evangelium vom guten Hirten soll Zuspruch und Verheißung sein.
Jesus spricht von sich und sagt uns: Ich bin der gute Hirt, der sein Leben gibt für die Schafe. Ich bin der gute Hirt, der die Seinen kennt. Ich bin der gute Hirt, auf dessen Stimme die Seinen hören. Dankbar und zuversichtlich dürfen wir mit dem Psalm 23 sprechen: „Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen …“
Wenn wir Christen uns vom guten Hirten umsorgt, geliebt und geführt wissen, dann können wir auch das Schwere und Leidvolle in unserem Leben viel eher annehmen.
Jesus ist der gute Hirte für uns alle, für Erwachsene und Kinder, für Junge und Alte, für Gesunde und Kranke. Uns allen gilt: Wenn wir aus der guten Beziehung zum guten Hirten Jesus leben, dann kann unser Leben gelingen. Wer sich von Jesus Christus geführt weiß, der kann die Freuden des Lebens als ein Geschenk erfahren und in den Schwierigkeiten des Alltags durchhalten.
Zugegeben, vielleicht ist das Bild vom guten Hirten für uns Christen heute nicht mehr so lebendig, die wir in einer ganz anderen Zeit und Gesellschaft als Jesus leben. Aber Jesus Christus können wir doch in vielen Gestalten erleben, als Bruder aller Menschen, als Freund der Armen und Sünder. Wichtig soll für uns dabei immer nur eines sein: Er muss in unserem alltäglichen Leben Wirklichkeit sein, eine vertraute Person, auf deren Stimme wir hören und dem wir folgen. Leben wir aus der Freude am Glauben, dass Jesus Christus unser guter Hirte ist.
So kann unser Leben als Christen gelingen und fruchtbar werden. Der Weg, auf den uns der gute Hirte Jesus Christus ruft, ist ein Weg zum Heil, ein Weg hinein in ein Leben von unvorstellbarer Fülle.
Oberes Bühlertal, das sind die Gemeinden Bühlertann, Bühlerzell, Fronrot und Kottspiel