Am 02.02. vor 80 Jahren wurde der Ordensmann Alfred Delp von den Nationalsozialisten ermordet.
Morgen ist es 80 Jahre her, dass in Berlin-Plötzensee der Jesuit Alfred Delp von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde.
Als Ordensmann war er ein Prophet seiner Zeit: In seinen Predigten nahm er kein Blatt vor den Mund und versuchte mit seinen Worten auf die menschenverachtende Weltanschauung der Nationalsozialisten aufmerksam zu machen. Über seinen Ordensoberen kam er in den Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke; eine Gruppe, die im Widerstand gegen das Regime stand. Delp brachte dort Gedanken über eine zukünftige Gesellschaftsordnung ein und stellte Kontakte zu Münchner Widerstandskreisen her. Ein Kalendereintrag Graf von Stauffenbergs führte einen Tag nach dem Attentat auf Hitler zur Verhaftung Delps. Es folgten die Haft in Berlin-Tegel und die Verurteilung vor dem Volksgerichtshof. Das Urteil lautete Tod durch Strang, wegen Hoch- und Landesverrat.
Seine Hinrichtung fand am 2. Februar an „Mariä Lichtmess“ statt, das auch unter dem Namen „Darstellung des Herrn“ bekannt ist. Im Mittelpunkt dieses Festes steht nochmals das weihnachtliche Licht, das in Jesus den Menschen erschienen ist. Der Evangelist Lukas erzählt uns von zwei hochbetagten Menschen, die im Jerusalemer Tempel dem kleinen Jesuskind begegnen und dadurch Heil erfahren.
Es mag Zufall sein, dass der Todestag Alfred Delps genau auf dieses Fest fiel. Doch zeigt er mir auch für uns heute, was es bedeutet, von diesem Licht angesteckt zu sein. Sein Leben, sein Widerstand und sein Mut sind für mich Zeichen von Gottes Gegenwart. Wenn Grenzen hochgezogen werden, völkisches Vokabular wieder salonfähig wird und sich rechte Hetze in der Gesellschaft entlädt, braucht es Frauen und Männer, die nicht schweigen oder wegsehen, sondern selbst Licht in die menschliche Dunkelheit bringen.
Alfred Delp ist mir durch seine Haltung für meinem Glauben ein wichtiges Vorbild geworden. Ganz besonders treffen mich Zeilen eines Gebets, das er mit gefesselten Händen kurz vor seinem Tod verfasst hat: „Die Welt ist Gottes so voll. Aus allen Poren der Dinge quillt er gleichsam uns entgegen. Wir aber sind oft blind… Das gilt für alles Schöne und auch für das Elend. In allem will Gott Begegnung feiern.“
Mein Schwerpunkt ist St. Markus. Mir ist es wichtig, Formen zu finden, den Glauben zeitgemäß zu verkünden. Das versuche ich im Gottesdienst, in der Predigt, in den Bildungsangeboten und beim Schreiben von Artikeln. Ich möchte die Menschen anregen, Gott in ihrem Leben zu entdecken. Ein wichtiger Punkt in meiner Arbeit ist die Feuerwehr- und Notfallseelsorge, wo ich auch als aktiver Feuerwehrmann Menschen in absoluten Grenzsituationen beistehen kann. Ich bin verheiratet, meine Frau ist ebenfalls Pastoralreferentin. Wir haben drei erwachsene Söhne.