Taufe des Herrn
Januar 9, 2021

Taufe des Herrn

Das Fest der Taufe des Herrn beendet in der römisch-katholischen Kirche und in einigen anderen christlichen Konfessionen die Weihnachtszeit.

Liebe Leserinnen und Leser, das Fest der Taufe des Herrn, das wir an diesem Sonntag feiern, beendet in der römisch-katholischen Kirche und in einigen anderen christlichen Konfessionen die Weihnachtszeit und leitet die Zeit im Jahreskreis ein. Jesus stieg in den Jordan und wurde von Johannes getauft. Mit dieser religiösen Handlung begann er sein öffentliches Wirken.

Jesus wurde mit den Menschen solidarisch

Die Bedeutung der Taufe Jesu wurde dadurch gezeigt, dass alle vier Evangelisten direkt oder indirekt darüber berichteten. Aber warum ließ sich Jesus taufen? Die sogenannte Johannes-Taufe war ja eine Bußtaufe zur Vergebung der Sünden (Markus 1, 4). Jesus war aber ohne Sünde und brauchte deshalb keine Vergebung der Sünden. Jedoch schloss er sich den Reihen der Sünder an und ließ sich von Johannes taufen, um mit den sündigen Menschen eine vollständige Gemeinschaft herzustellen. Der Sohn Gottes identifizierte und solidarisierte sich mit den Menschen. Diese tiefe Sehnsucht nach Solidarität mit uns Menschen ist der rote Faden, der sich durch Gottes Erlösungswerk in Jesus Christus zieht – angefangen von Jesu Empfängnis bis hin zu seiner Himmelfahrt.

Jesus hat uns ein Beispiel gegeben, damit wir tun, wie er getan hat

Eine der wichtigen Lehren aus der Pandemie lautet: Die ganze Welt ist eine einzige Familie und wir alle gehören dazu. Wie Papst Franziskus es in seiner Ansprache am 27. März 2020 auf dem Petersplatz in Rom formuliert hat: „Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern, alle müssen wir uns gegenseitig beistehen.“ Viele von uns waren blind für diese Wahrheit und haben es daher zugelassen, dass wir entlang unterschiedlicher Linien gespaltet wurden. Diese Pandemie hat uns aber daran erinnert, dass wir alle Brüder und Schwestern sind – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Geschlecht, Religion, Beeinträchtigung, sozialem Status usw. Denn was einen von uns betrifft, betrifft uns alle – direkt oder indirekt.

Möge unser Bruder Jesus Christus uns die Gnade geben, alle Barrieren zu überwinden, die ein harmonisches gesellschaftliches Miteinander und eine weltweite Solidarität verhindern, um im Sinne der uns verbindenden Menschlichkeit einmütig zusammenzustehen und so die Welt zu einem besseren Ort für alle Menschen zu machen. Amen.

Foto: Silvia Abenschein – Taufstein in St. Georg, Stimpfach

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Anthony Umeobika

Pfarrvikar in Stimpfach

anthonyifeanyi.umeobika@drs.de