Umkehr: nicht rückwärts sondern NEU-Anfangen
Januar 23, 2021

Umkehr: nicht rückwärts sondern NEU-Anfangen

Das Evangelium als frohe Botschaft kann mir eine sinnvolle Lebensrichtung aufzeigen. Die Welt soll anders werden. Die Welt soll heiler werden.

Die jetzige Corona-Zeit kann durch Ratlosigkeit oder Orientierungslosigkeit geprägt sein. Das Sonntagsevangelium versucht darauf einen Tip zu geben.“Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Wenn ich umkehren soll, komme ich mir vor, wenn ich im Auto nicht mehr weiter weiß und der Navi sagt, bitte an der nächsten Kreuzung umdrehen. Habe ich ein Hinweisschild verpasst? War ich durch einen Beifahrer abgelenkt? Erreiche ich mein Ziel, wenn ich weiterlebe wie bisher? Kann das Evangelium mir behilflich sein, mein Lebensziel zu erreichen?

Das Evangelium als frohe Botschaft kann mir eine sinnvolle Lebensrichtung aufzeigen. Manche Menschen leiden an Sinn- oder Ratlosigkeit. “ Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe“. Jesus möchte das Reich Gottes entstehen lassen. Er verspricht Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein. Die Welt soll anders werden. Die Welt soll heiler werden. Kann Jesus Menschen glücklich werden lassen?

Jesus begann seine Zeit der öffentlichen Wirksamkeit. Er hat seine Kindheit hinter sich und möchte die Menschen und ihre Nöte kennenlernen. Er hat genug mit seiner elterlichen Schreinerwerkstatt und möchte wohl etwas anderes ausprobieren. Auch zu Corona-Zeiten steht mancher Arbeitsplatzwechsel an. Fischer folgten Jesus nach. Kann Jesus so sehr überzeugen, dass die Fischerei mit den Booten und Netzen einfach zurückgelassen wird? Wer traut sich etwas Neues zu, wenn er nicht sicher ist, dass das Neue funktioniert? Kann eine Trostlosigkeit kraft geben für einen Neubeginn? Wenn jemand an der Sinnfrage leidet, braucht er eine Antwort  auf die Frage nach dem Sinn.

Markus gilt als das kürzeste Evangelium. Darin ist die Reich Gottes-Botschaft  kurz und bündig zusammengefasst. Das Leben Jesu ist in nur 16 Kapiteln formuliert. Jesus braucht Menschen, die ihm nachfolgen. Von Erich Kästner stammt die Aussage: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Was ist das Gute? Das Evangelium nach Markus will Orientierung bieten. Beim Autofahren kann ich den Rückwärtsgang einlegen, um in eine andere Richtung zu kommen. Sündigen heißt auf Latein sein Ziel verfehlen. Wie finde ich mein Ziel? „Prüft alles, und behaltet das Gute“, empfiehlt der Thessalonicherbrief im Neuen Testament. Das Gute möchte zur Orientierung dienen.

Wer 2 Mäntel hat, gebe einen dem der keinen hat. Das Reich Gottes möchte Wirklichkeit werden. Wie schwer ist es,dies zu verwirklichen? Es gibt viel Böses und Schädliches in der Welt. Wie kann Böses vermieden werden? Wer hat Fähigkeiten und Begabungen für andere? Eine Geschichte erzählt von einem Bootshaus, das vergrößert werden möchte, damit mehr Menschen Gemeinschaft erleben können. Einige vergrößerten es, als es fertig ist, kommen andere dazu. Für wen reicht nun der Platz? Jesus braucht Menschen für das Reich seines Vaters. Das Wort Gottes, die Heilige Schrift möchte Orientierung bieten. Wo eine Bibel liegt, können Menschen Trost finden und Hoffnung schöpfen. Brauchen wir das in Corona-Zeiten?

Foto: Martha Gahbauer  In: Pfarrbriefservice.de

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Werner Funk

Leitender Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Braunsbach Großallmerspann

 

Werner.Funk@drs.de