Die Welt bist du. Ändere dich und die Welt ist verändert!
März 6, 2021

Die Welt bist du. Ändere dich und die Welt ist verändert!

Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit sich neu zu besinnen und sich wieder mehr dem Wesentlichen des Lebens zu widmen. Nicht die Welt muss verändert werden, um den Schmerz und die Gottlosigkeit zu verbannen – sondern das eigene Herz!

Vor nicht allzu langer Zeit ist mir eine witzige und dennoch tiefsinnige Erzählung in die Hände gefallen. Wussten Sie schon, wie die Schuhe erfunden wurden? Sie lautet ähnlich so:

Ein großer und törichter König beklagte sich, dass der unebene Boden seinen Füßen Schmerz bereitet, also befahl er, das ganze Land mit Kuhhäuten auszulegen. Der Hofnarr lachte, als der König ihm von seinem Befehl erzählte. „Was für eine total verrückte Idee, Euer Majestät!“, rief er, „warum diese unnütze Ausgabe? Lasst Euch einfach zwei kleine Flecken Kuhhaut zurechtschneiden, um Eure Füße zu schützen!“ Das tat der König, und damit waren die Schuhe erfunden.

Diese humorvolle Erzählung könnte auch ein Gleichnis für unser Leben sein, vor allem für das, was die Fastenzeit und Ostern für uns bedeuten sollten.

Christus ist am Kreuz für uns gestorben. Damit hat er uns den Weg geebnet für das Ewige Leben. Das verkündet Paulus: „für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“ (1 Kor 1,23f)  Es ist der Christus, der 40 Tage im Gebet verbringend fastete. Er ermutigt uns dazu, es ihm  ähnlich zu machen, zum Wohl aller.

Er hat sich seine Füße annageln lassen, damit unsere Füße sich auf den Weg zu Gott machen können! Er hat sich seine Hände befestigen lassen, damit unsere Hände frei sein können für Gebet und guten Werken! Er hat sein Herz ausbluten lassen, damit unser Herz voll werden kann mit seinen Gnaden! Zu Ostern ist an ihm selbst geschehen, was an uns allen einmal geschehen wird: Nach der Mühsal dieses Lebens werden wir bei Gott sein. Was dies für uns bedeutet, übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft und Phantasie, geschweige denn, dass man es in Worte fassen könnte. Diese Hingabe und Erlösungstat Christi macht es uns möglich, dass wir nicht die Welt verändern müssen, um unbeschadet in den Himmel zu kommen, sondern wir brauchen nur unser Herz zu öffnen für seine Gnade.

Es ist wie bei dem König unserer Geschichte, der nicht das ganze Land mit Kuhhäuten auszulegen braucht um schmerzlos gehen zu können; es braucht nur zwei kleine Flecken Kuhhaut an seinen Füßen. Nicht die Welt muss verändert werden, um den Schmerz und die Gottlosigkeit zu verbannen – sondern das eigene Herz! Nicht die Welt muss verändern werden, um die gegenwärtige schmerzvolle Pandemiezeit zu besiegen, sondern  mein Handeln.

Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit sich neu zu besinnen und sich wieder mehr dem Wesentlichen des Lebens zu widmen. Das Leben ist zu kostbar, um Vergänglichem zu viel Augenmerk und Zuwendung zu schenken. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Fastenzeit.

Ihr P. Charles Okoreke

 

Foto: Peter Weidemann in: Pfarrbriefservice.de

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Charles Okereke

Pfarrvikar in Schwäbisch Hall

charles.okereke@drs.de