Andreas Konrad ist neuer Kirchenmusiker im Dekanat Schwäbisch Hall. Die Gegend hat ihm schon die ersten eindrücklichen Erlebnisse beschert.
Andreas Konrad setzt sich im Wohnzimmer an seine Heim- und Übungsorgel. Er will hörbar werden lassen, was er meint. Konrad spielt ein Kirchenlied zunächst in einem Zug durch, dann „mit Punkt und Komma“, wie er sagt. Letzteres unterstütze auch die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher beim Singen. Das ist einer der Aspekte für die Konrad sensibilisieren will.
Er ist neuer Dekanatskirchenmusiker für das Dekanat Schwäbisch Hall und arbeitet zugleich als Kirchenmusiker für die Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall. Der 45-Jährige ist gerade dabei, sich an seinem neuen Wohnort in der Nähe des Starkholzbacher Sees bei Schwäbisch Hall einzurichten und in der Region einzuleben. Ein erstes, großes Erlebnis kann er bereits verbuchen: „Die Osternacht auf der Comburg war eine tolle Sache.“
Um den Starkholzbacher See hat Konrad schon einige Runden gedreht. Er weiß ihn zu schätzen, auch wenn das Gewässer nicht die Ausmaße des Bodensees hat. Konrad ist in Konstanz geboren und aufgewachsen. Schon früh hat er sich für Musik begeistert. Parallel zur Schule habe er Klavierunterricht gehabt, erklärt Konrad. Wenn er seine Eltern, die im Münsterchor sangen, begleitete, konnte er den Organisten am Spieltisch beobachten. So nahm Konrad irgendwann selbst Orgelunterricht – und irgendwann spielte er in den Gottesdiensten. „Nach der Schule habe ich gegessen und bin dann mit dem Fahrrad los zur Messe“, sagt er.
Nach der Schulzeit studierte Konrad allerdings zunächst Latein und Religion fürs Lehramt, wechselte dann zu Kirchenmusik und Schulmusik. Im Kreis Paderborn arbeitete er auf seiner ersten Stelle als hauptamtlicher Kirchenmusiker. An der Hochschule für Musik Detmold setzte er einen Master in Kirchenmusik zu seinen Qualifikationen drauf. Zuletzt – ab 2013 – war Konrad Kantor in der Seelsorgeeinheit Klettgau-Wutöschingen (Erzdiözese Freiburg). Mit dem Wechsel ins Dekanat Schwäbisch Hall tritt er nun die Nachfolge von Eberhard Schulz an, der im vergangenen Herbst in Ruhestand gegangen ist.
Er wolle die Kirchengemeinden dabei unterstützen, den Schatz der Kirchenmusik anzuzapfen, erklärt Konrad. „Die Vielfalt macht´s“, sagt er über eine Herangehensweise „weg vom Klischee“. Konrad hat auch eigene Kompositionen und Arrangements auf Lager, die er über ein eigenes Verlags-Label anbietet.
Das Ankommen in der neuen Gegend sei sehr angenehm gewesen. Konrad, dessen Schwester übrigens Ordensschwester in Heiligenbronn ist, berichtet, dass immer wieder Leute interessiert oder Hilfe anbietend auf ihn zugegangen sind. Seine ersten Erfahrungen sind also sehr positiv.
Das Ankommen ist aber noch nicht abgeschlossen. Noch warten einige Kartons darauf, ausgepackt zu werden. So ist die Modelleisenbahnanlage noch nicht komplett aufgebaut. Das Hobby hat Konrad sich von seinem Vater abgeschaut, der bei der Bahn arbeitete. „Mein Vater hat mir alle Baureihen beigebracht“, sagt Konrad. Die Modelleisenbahnanlage begleitet ihn seitdem wie die Musik.
Bild und Text: Arkadius Guzy
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