Wir verurteilen diesen Krieg
Februar 25, 2022

Wir verurteilen diesen Krieg

Nach mehr als 76 Jahren Frieden herrscht seit dem 24. Februar wieder ein sinnloser Krieg in Europa und rufen auf zu allen Formen und Möglichkeiten des gewaltfreien Widerstandes, damit die Spirale der Gewalt nicht weiter wächst.

Angezettelt durch einen machtbesessenen Politiker, der mit eiskaltem Machtkalkül im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen  geht. Wir verurteilen diesen Angriffskrieg aufs Schärfste und rufen die internationale Staatengemeinschaft, die Kirchen, alle religiösen Gemeinschaften und alle Menschen guten Willens zu Solidarität mit dem ukrainischen Volk und zu politischen und wirtschaftlichen Sanktionen auf.

Jeder und jede wird vermutlich in den nächsten Wochen, Monaten oder gar über Jahre hinweg, diese Auswirkungen mittragen müssen.

Wir sind der Meinung, dass ein gewaltfreier Widerstand in allen Bereichen Russland gegenüber die einzige Möglichkeit sein wird, weitere kriegerische Besetzungen in Europa durch Russland oder gar einen erweiterten Krieg zu verhindern.

Gerade die deutsche Geschichte und der Nationalsozialismus haben uns gezeigt, wie vernichtend und verheerend die Duldung solch unstillbaren Machthungers eines Despoten sein kann.

Als Katholisches Dekanat Schwäbisch Hall lehnen wir eine militärische Antwort auf den von Russland fadenscheinig angezettelten Krieg ab, da wir wissen, dass Gewalt und Gegengewalt nur weiter Gewalt, Unrecht und unsägliches Leid verursachen wird.

Wir sind der Überzeugung, dass Nichts was in dieser Welt durch Gewalt, Krieg und Terror entstanden ist, auf Dauer Bestand haben wird, deshalb plädieren wir für einen gewaltfreien Widerstand, auch wenn er von jedem und jeder  von uns einen Verzicht und Einschränkungen in materieller und finanzieller Sicht abverlangen wird.

Wenn uns dieser gewaltfreie Widerstand nicht gelingen wird, werden wir in den nächsten Jahren mit Sicherheit Zug um Zug weitere Kriegshandlungen und unsägliches Leid erleben müssen.

Deshalb rufen wir alle Menschen auf, sich mit dem ukrainischen Volk zu solidarisieren, ihren Beitrag zu leisten und sich engagiert für Frieden und Versöhnung einzusetzen.

In unseren Gottesdienste und besonders in unseren Friedensgebeten werden wir für Frieden und gewaltfreien Widerstand einstehen. Sobald internationale Spendenaktionen errichtet sind und heimatlos gewordene Kriegsflüchtlinge um Hilfe bitten, werden wir hierfür aktiv um Unterstützung werben.

Für das Dekanat Schwäbisch Hall

Thomas Hertlein, Dekan
Manfred Stange, Gewählter Vorsitzender des Dekanatsrates
Utta Hahn, Dekanatsreferentin

Bild: Peter Weidemann/ In: Pfarrbriefservice.de


Selbst ein Friedensgebet halten

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“ haben mehr als 150 Kirchen aus aller Welt im Jahr 1948 in Amsterdam festgehalten.

Hier finden Sie Vorschläge, wie sie selbst ein Friedensgebet gestalten können.

Hier lesen Sie Stellungnahme der vier Kirchen Baden-Württembergs vom 24. Februar 2022